Google Analytics 4 vs. Universal Analytics – Ein Vergleich im Überblick

Universal Analytics war bis zur Einführung von Google Analytics 4 die aktuelle Version von Google Analytics. Im Herbst 2012 veröffentlicht, bot Universal Analytics damals neue Tracking-Codes an und ermöglichte genau Verhaltensmessungen. Universal Analytics war auf das Web des Jahres 2012 ausgerichtet. Damals war der Großteil des Web-Traffics desktopbasiert. Somit waren die Sitzungen unabhängig voneinander und Daten konnte man mithilfe von Cookies besser beobachten.

Die moderne Technologie schreitet jedoch voran; deshalb ist auch die heutige Weblandschaft eine andere als damals. Google weiß sehr wohl, dass die Möglichkeiten von Universal Analytics für die heutige Zeit einfach nicht mehr ausreichen. Aus diesem Grund kommt nun das Update auf Google Analytics 4.

Aber das ist noch nicht alles. Mit den jüngsten Fortschritten beim Schutz der Privatsphäre der Nutzer und den strengeren Datenschutzbestimmungen reduzieren Giganten wie Google und Apple die Zahl der Drittanbieter-Cookies. Bis 2023 werden Cookies von Drittanbietern in der Form, wie wir sie heute kennen, verschwunden sein.

In diesem Zuge wird Google Analytics 4 Universal Analytics bis spätestens zum 01. Juli 2023 ersetzen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich Google Analytics 4 vom aktuellen GA (Universal Analytics) unterscheidet.

Was ist Google Analytics 4?

Google Analytics 4 ist die nächste Generation der datenschutzfreundlichen Datenanalyse, die plattformübergreifendes Tracking und AI-basierte Vorhersagedaten ermöglicht. Das Tool wird durch ein Ereignisdatenmodell angetrieben, das eine Abkehr vom traditionellen Cookie-basierten Datenmodell darstellt.

Google veröffentlichte 2019 das App + Web-System, das sich auf plattformübergreifende Daten und Analysen konzentrierte. Es ermöglichte Marketern, Nutzer über Apps, Software und Websites hinweg zu verfolgen.

Google Analytics 4 basiert auf derselben Plattform und bietet zusätzliche Features und Funktionen an. Mit Google Analytics 4 können Sie die Customer Journeys vollständig nachverfolgen, was mit Universal Analytics nicht ganz möglich war. Außerdem ermöglichen die ereignisdatengesteuerten Analysen eine bessere Quantifizierung von Verhaltensdaten. Dieses Modell ist sowohl für Apps und Webanwendungen, als auch für herkömmliche Websites geeignet.

Zudem verwendet das Tool AI-gesteuerte Datenanalysen. Nutzer entscheiden sich oft gegen Cookies und Datenerfassung, wodurch Lücken in den Nutzerdaten entstehen. Google Analytics 4 verwendet prädiktive Metriken, um den Fortschritt der Konversion (Kaufwahrscheinlichkeit, Abwanderungswahrscheinlichkeit) zu messen und die Lücken zu schließen, sodass Unternehmen ihren Kundenstamm besser verstehen können.

Was rechtfertigt das Upgrade auf Google Analytics 4?

Wie bereits erwähnt, hat sich in der digitalen Branche und in der Gesetzgebung ein bedeutender Wandel vollzogen. Die Erwartungen der Nutzer und die Besorgnis über den Datenschutz haben seit einiger Zeit zugenommen.

Google selbst hat die folgenden drei Faktoren als Hauptgründe für das Upgrade von Universal Analytics auf Google Analytics 4 genannt:

1. Regulatorische Änderungen

Die späten 2010er Jahre waren voll von Fällen des Missbrauchs von gesammelten Nutzerdaten. Mehrere öffentlichkeitswirksame Datenschutzverletzungen, die zu einem Leck in den Nutzerdaten führten, schürten die Bedenken.

Infolgedessen mussten die Regierungen mit Gesetzen eingreifen, die die Daten und Interessen der Nutzer in der digitalen Welt schützen. So kam es, dass viele Regierungen und Gewerkschaften Vorschriften zur Datenerfassung und zum Datenschutz erlassen haben.

Die beiden bekanntesten Entwicklungen in diesem Bereich sind die Allgemeine Datenschutzverordnung (GDPR) der EU und der California Consumer Protection Act (CCPA) des US-Bundesstaates Kalifornien.

2. Browser-Updates

Die regulatorischen Änderungen und die allgemeine Besorgnis der Nutzer über Daten und Privatsphäre wurden von den Unternehmen, die Webbrowser entwickeln und anbieten, als Chance genutzt.

Diese neue Art von Browser ermöglicht es den Benutzern, Cookies standardmäßig abzulehnen und JavaScript zu deaktivieren. Darüber hinaus können Sie sogar verhindern, dass eine Website oder ein Dienst Sie beim Surfen im Internet verfolgt.

Google selbst plant, Cookies von Drittanbietern bis 2023 zu blockieren. Das Unternehmen möchte außerdem, dass die Nutzer in seiner „Privacy Sandbox“ bleiben. Googles „Privacy Sandbox“ versucht im Grunde, eine Reihe von „alternativen“ Möglichkeiten für Werbetreibende zu schaffen, um ihnen das Tracking durch Dritte ohne Cookies von Dritten zu ermöglichen. Dies wird von Google als etwas vermarktet, das Werbetreibende und Vermarkter bei der Personalisierung unterstützt, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu verletzen.

3. Kontrolle der Privatsphäre der Nutzer

Der Datenschutz ist ein ernstes Thema. Mehr als 67 Prozent der Internetnutzer weltweit haben ernsthafte Bedenken hinsichtlich ihrer Online-Privatsphäre. Deshalb gehen die Menschen bewusster und vorsichtiger mit dem Internet um als je zuvor.

Verordnungen wie die Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) und das Gesetz zum Schutz der Privatsphäre (CCPA) haben den Internetnutzern die Möglichkeit gegeben, selbst zu bestimmen, wer ihre Daten sammelt und wie sie gespeichert werden.

Websites und Dienste können Nutzer nun nicht mehr verfolgen und ihre Daten speichern, ohne dass sie dem eindeutig zugestimmt haben. Dies hat es den Nutzern ermöglicht, sich einfach abzumelden. Viele Nutzer haben von diesem Recht Gebrauch gemacht, um ihre Online-Sicherheit zu gewährleisten.

Google Analytics 4 und Universal Analytics im Vergleich

Datenmodelle

Das Datenmodell ist das erste, was bei der Gegenüberstellung von Google Analytics 4 und Universal Analytics auffällt. GA4 basiert auf einem ereignisbasierten Datenmodell. Universal Analytics verwendet ein sitzungsbasiertes Datenmodell.

Google Analytics 4 Data Models

Quelle: cardinalpath.com

Eine Sitzung ist eine Reihe von Benutzerinteraktionen (Hits) mit einer Website, die über einen bestimmten Zeitraum gemessen werden. Eine einzelne Sitzung kann mehrere Seitenaufrufe, Ereignisse und Transaktionen enthalten.

Quelle: adaptworldwide.com

Das ereignisbasierte Modell verwendet Ereignisse und Parameter als Messgrößen. So werden alle Formen von Interaktionen als Ereignisse aufgezeichnet.

Das Sitzungsdatenmodell ist in Bezug auf die Messung von Interaktionen eingeschränkt. Mit dem Ereignisdatenmodell erhalten Sie mehr Flexibilität, denn Sie können Ereignisse definieren und Parameter festlegen, die für Ihre Geschäftsanforderungen erforderlich sind.

Geräte- und plattformübergreifende Funktionen

Dies ist vielleicht der wichtigste Unterschied, wenn man Google Analytics 4 und Universal Analytics betrachtet. Wie bereits erwähnt, war Universal Analytics auf den Desktop-basierten Webverkehr ausgerichtet. Dies schränkte seine Möglichkeiten in der aktuellen Internetlandschaft ein.

Es war zwar möglich, Nutzer auf mobilen Browsern zu verfolgen, aber es war nicht so effektiv. Außerdem war die Verfolgung von Nutzern in Webanwendungen und Anwendungen mit plattformübergreifenden Funktionen stark eingeschränkt.

Dies war zum Teil auf das Design und das Datenmodell zurückzuführen.

Google Analytics 4 ist in Anbetracht der aktuellen Internetlandschaft leistungsfähiger, denn sein Design und sein Datenmodell bieten die nötige Flexibilität, um sich langfristig durchzusetzen und effektiv zu bleiben.

Das ereignisbasierte Datenmodell ermöglicht eine nahtlosere Abbildung der User Journeys über Webseiten, Websites, Web-Apps, Anwendungen, Geräte und Plattformen hinweg.

So gibt es keine Lücken in den Nutzerdaten und Ihr Unternehmen kann das gesamte Gesamtbild betrachten.

Benutzeroberfläche für Berichte

Es gibt einen großen Unterschied in der Benutzeroberfläche, wenn man Google Analytics 4 und Universal Analytics betrachtet. Der Unterschied in der Benutzeroberfläche lässt sich auf die Änderungen in den Datenmodellen zurückführen.

Mit GA4 stehen Ihnen von Anfang an nicht so viele Berichte zur Verfügung. Die Benutzeroberfläche mag einschüchternd wirken, aber es wurde berichtet, dass sie im Vergleich zu Universal Analytics benutzerfreundlicher ist.

Google Analytics 4 Benutzeroberfläche

Quelle: optimizesmart.com

Google Analytics 4 beginnt erst mit der Erstellung und Bereitstellung von Berichten, nachdem Ereignisse definiert und deren Verfolgung eingeleitet wurde.

Ein weiterer Punkt, den wir beim Vergleich zwischen Google Analytics 4 und Universal Analytics beobachtet haben, ist, dass GA4 mehr auf benutzerdefinierte Berichtsvorlagen ausgerichtet ist.

IP-Anonymisierung

Als Universal Analytics 2012 eingeführt wurde, war der Datenschutz noch kein großes Thema. Google Analytics meldet zwar keine IP-Adressen in seiner Berichtsoberfläche, verfolgt sie aber für Geolokalisierungsdaten.

Die IP-Anonymisierung war eine Funktion, die vom Nutzer aktiviert werden musste und in Universal Analytics standardmäßig deaktiviert war. Somit hat in Anbetracht der weltweit wachsenden Besorgnis über den Datenschutz und die Sicherheit Google Analytics 4 die IP-Anonymisierung zur Pflicht gemacht.

Im Vergleich zwischen Google Analytics 4 und Universal Analytics hat GA4 also die Oberhand, wenn es um den Datenschutz und die Sicherheit geht.

Fazit

Google Analytics 4 war notwendig. Google hat damit viele Datenschutz- und Sicherheitsbedenken ausräumen können.

Wenn auch Sie Interesse an der Einrichtung von Google Analytics 4 haben, dann kontaktieren Sie uns. Unsere Experten der TYPO3-Programmierung stehen Ihnen gerne zur Seite!